Nahe Rühstädt fließen Havel und Elbe zusammen. Rühstädt befindet sich im südlichen Teil des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe-Brandenburg. Die Elbtalaue besitzt die höchste Dichte brütender Störche in Deutschland; das Dorf Rühstädt war für viele Jahre das storchenreichste Dorf Deutschlands. 1996 wurde Rühstädt von der Stiftung EuroNatur der Titel „Europäisches Storchendorf“ verliehen.
Gefahren
Lebensraumverlust, Nahrungsmangel aufgrund von Dürre, Starkregen, Horstkämpfe, Plastikmüll
Das Dorf Andrid im Nordwesten Rumäniens, an der Grenze zu Ungarn, wurde 1997 Europäisches Storchendorf. Diese Ehrung wurde auch den folgenden Orten zuteil: Čigoć, Kroatien (1994); Nagybajom, Ungarn und Rühstädt (1996); Malpartida de Cáceres, Spanien (1997); Mala + Velika Polana, Slowenien (1999); Tykocin, Polen (2001); Marchegg, Österreich (2002); Belozem, Bulgarien (2005); Altreu, Schweiz (2008); Eskikaraağaç, Türkei (2011); Češinovo-Obleševo, Nordmazedonien (2013); Buzica, Slowakei (2014); Taraš, Serbien (2015); Poros, Griechenland (2016).
Bei Istanbul überfliegen an manchen Tagen mehr als 50.000 Weißstörche pro Tag die Meerenge Bosporus. Einige von ihnen schaffen es nicht, ohne Thermik die Strecke über das Meer im Ruderschlag zu überwinden. Sie ertrinken vor Erschöpfung. Auf dem Rückweg von Afrika nach Europa kommt es hier zudem bei schlechtem Wetter zu einem Zugstau, wodurch die Störche zu spät im Brutgebiet ankommen, um noch erfolgreich Junge großzuziehen.
Gefahren
Ertrinken durch Entkräftung beim Überfliegen des Meeres, da kaum Thermik
An der Ostküste des Mittelmeers befindet sich der Libanon auf einer der wichtigsten Flugrouten für Zugvögel auf ihrem Weg zwischen Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Allerdings sollten sie hier nicht zu lange verweilen, da der libanesische Himmel ein gefährlicher Ort sein kann: Millionen von Vögeln werden jedes Jahr im Libanon geschossen. Kleinere Vögel werden meist gekocht und gegessen, aber die größeren Vögel, einschließlich der Störche, werden vornehmlich für den „Sport“ geschossen.
Nach dem Durchqueren der Wüste Sinai wirken Feuchtgebiete besonders anziehend auf Störche – so leider auch große Kläranlagen im Sinai. Hier starben in der Vergangenheit alljährlich hunderte oder gar tausende Weißstörche. Aktuell scheint keine akute Gefahr mehr vorzuliegen.
Nahezu alle ostziehenden Störche fliegen von der Sinai-Halbinsel über das Rote Meer nach Afrika. Dabei müssen sie erneut das offene Meer und die fehlende Thermik überwinden.
Gefahren
Kläranlagen; Ertrinken beim Überfliegen des Meeres durch Entkräftung; Bejagung
Nach der Überquerung des Roten Meeres fliegen die Störche zunächst am Nil entlang gen Süden in den Sudan. Ein Teil der Störche – vielfach Jungstörche – fliegt dann nach Westen in die Sahelzone des Tschads; andere fliegen weiter nach Ost- und Südafrika. Jungstörche bleiben die ersten 2-4 Jahre – bis zur einsetzenden Geschlechtsreife – im Überwinterungsgebiet, bis sie ins Brutgebiet im Norden zurückkehren.
Die Nationalparke Serengeti und Ngorongoro bilden zusammen das Serengeti-Ngorongoro Biosphärenreservat – eine von der UNESCO ausgezeichnete Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Hier wird versucht, Natur- und Landschaftsschutz mit den Bedürfnissen der Menschen in Einklang zu bringen. Weltweit gibt es rund 750 Biosphärenreservate in mehr als 130 Ländern. Du befindest Dich gerade in einem weiteren: dem Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg.
Gefahren
Bejagung (“für den Topf”); durch Klimawandel: mehr Dürren, vermehrt Nahrungsmangel
Ein Teil der ostziehenden Störche fliegt zum Überwintern bis nach Südafrika. Dort treffen sie auf Elefanten und andere Wildtiere. Der Zugweg kann 10.000km lang sein. Für den Rückflug ins Brutgebiet benötigen die Störche daher deutlich länger (4 Wochen) als die Westzieher. Und wenn dann im Brutgebiet Dürre vorherrscht, schreiten die Weltenbummler oftmals gar nicht erst zur Brut, weil sie „wissen“, dass sie für ihre Jungen nicht genügend Nahrung vorfinden werden. Ein Grund, warum die Bestandszahlen der Störche in Rühstädt gerade rückläufig sind.
Gefahren
Wildtiere, Stromtod, Lebensraumverlust, z.T. geringer Bruterfolg wegen später Ankunft im Brutgebiet